Spezialphänomene der Schalleitung angesichts der Akustik des Minnesangs
von Dipl.- phys. R. Wellendorf
„Daß die Ausbreitung und Fortpflanzung des hörbaren Schalles durch die Materie vermittelt wird, folgt daraus, daß eine unter dem leergepumpten Rezipienten einer Luftpumpe stehende Glocke durch Anschlagen des Klöppels wohl in Erschütterung versetzt werden kann, daß sie aber trotzdem nicht tönt.“ (Grimschl, Bd. 1)
Jeder Ton, der schwingt, breitet sich mit Schallgeschwindigkeit aus. 
Doch warum hatten die Minnesänger seinerzeit so wie heute unterschiedlichen Erfolg bei der Angebeteten?
Dazu muß man sich die Grundlagen der physikalischen Schalleitung vor Augen führen.
Die Schallgeschwindigkeit (c) ist direkt proportional vom Druck (p) und umgekehrt proportional von der Dichte (Roh) abhängig (siehe Formel rechts).
Weiterhin beeinflußt der Wärmeausdehnungskoeffizient (Gamma) direkt die Schallgeschwindigkeit (siehe Formel links).
1. Die Positionsabhängigkeit
Betrachtet man nun den Minnesänger, so steht er meist aufrecht und das hat seinen tieferen Sinn. Da die Temperatur oben immer höher ist als unten, wird dessen Lied das Ohr der Burgfrau eher erreichen, der höher steht.
2. Die Dichte
Minnesänger treten nicht im Rudel auf, da aufgrund der umgekehrten Proportionalität mit steigender Dichte die Schallgeschwindigkeit abnimmt und somit die Angebetete wiederun später erreicht würde. Außerdem ist der Druck umgekehrt proportional zur Fläche. Daher steigt mit sinkender Fläche der Druck und würde bei zunehmender Kraft zur schnelleren Schallgeschwindigkeit führen.
Fazit: Die Minnesänger haben sich bei Sangeshaltung und Einzelgängertum sicherlich etwas gedacht.